Gedanken zum Tag; Woche 6, Sonntag

Psalm 97 (Elberfelder)
1 Der HERR ist König! Es jauchze die Erde! Es sollen sich freuen die vielen Inseln! 2 Gewölk und Dunkel sind um ihn her. Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste seines Thrones. 3 Feuer geht vor ihm her und verzehrt seine Bedränger ringsum. 4 Seine Blitze erleuchten die Welt. Die Erde sah es und bebte. 5 Die Berge zerschmolzen wie Wachs vor dem HERRN, vor dem Herrn der ganzen Erde. 6 Der Himmel verkündete seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit. 7 Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter! 8 Zion hörte es und freute sich, und es jauchzten die Töchter Judas wegen deiner Gerichte, HERR. 9 Denn du, HERR, bist der Höchste über die ganze Erde. Du bist sehr erhaben über alle Götter. 10 Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen. Aus der Hand der Gottlosen errettet er sie. 11 Licht ist dem Gerechten gesät und Freude den von Herzen Aufrichtigen. 12 Freut euch, ihr Gerechten, im HERRN, und preist seinen heiligen Namen!

Der Herr regiert, AMEN!
Schön, dass wir auch in Psalm 97 noch jauchzen. Ich habe in Psalm 96 den mittleren Teil übersprungen. Dort ging es darum, dass Gott regiert, und glücklicherweise wird das in diesem Psalm nochmal aufgegriffen. Auch in diesem Psalm kannst du deine Vorstellungskraft gut gebrauchen und auch hier könnte dir die „Gewalt“, die bei Gott zum Vorschein kommt, Angst machen. Aber wie herrlich ist es, dass der Psalmist in Beziehung zu Gott mit Freude beginnt: „1 Der HERR ist König! Es jauchze die Erde! Es sollen sich freuen die vielen Inseln!“ Die Tatsache, dass Gott der Allerhöchste ist und regiert, ist etwas, über das wir schrecklich froh sein können.

Dieser Psalm ist überschrieben mit „Gott ist der Allerhöchste“. Gott ist höher als alles und alle. Manchmal erleben wir das nicht so und können wir uns fragen, warum Gott Dinge zulässt, die schrecklich sind. Wenn er der Allerhöchste ist, dann kann er doch eingreifen? Ja, das kann er. Aber sehr häufig tut Gott das nicht. Ich kann darauf keine schlüssige Antwort geben. Gottes Gedanken übersteigen meine Gedanken. Aber was ich weiß, ist, dass Gott dem Menschen den Auftrag gegeben hat, in seinem Namen zu regieren. Er sollte in seinem Namen und mit ihm über seine Schöpfung regieren. Und solang er mit ihm regierte, auf ihn hörte, war es paradiesisch. Aber der Mensch entschied, dass er wie Gott sein wollte, von Satan dazu verleitet. Und dann kam alles Elend. Die schrecklichen Dinge, die wir erleben, der Kummer und das Elend kommen nicht von Gott, sondern sie kommen vom Menschen, der von Satan dazu angespornt wird. Wir haben nicht gut für das gesorgt, was Gott uns anvertraut hat.

Wir könnten davon mutlos und hoffnungslos werden. Aber: Der Herr regiert! Er ist der Allerhöchste. Auch wenn wir seine Politik nicht verstehen, ist es eine wichtige Tatsache, dass Gott weiter über allem steht, alles überblickt, alles festhält und alles zu seinem Plan beiträgt. Deshalb schließt dieser Psalmist mit einem Aufruf an uns: „12 Freut euch, ihr Gerechten, im HERRN, und preist seinen heiligen Namen!“

Freue dich in Gott! Wenn alles um dich herum dunkel ist und es scheint, als könntest du nicht mehr atmen, dann schau auf und rufe es aus: „Gott, du regierst, du weißt alles und du stehst über allem. Ich schaue jetzt nicht auf die Umstände, sondern ich konzentriere mich auf dich, damit ich mich an deiner Gutheit erfreuen kann. Denn du bist gut, Amen.“